mentale_modelle:framing-effekt
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Inhaltsverzeichnis
Framing-Effekt
- Deutsch: „Rahmungseffekt“
Beschreibung
Der Framing-Effekt ist zu beobachten, wenn wir - bei identischer Fakten-Lage (Gleichheit der Wahrheits-Bedingungen) - zu unterschiedlichen Ergebnissen/Entscheidungen kommen, nur allein auf Grund der Art und Weise wie die Fakten dargestellt werden bzw. auf welche Aspekte wir uns konzentrieren. Sprich: Wo wir den Betrachtungs-Rahmen des großen Ganzen ziehen.
Das Problem beim Framing-Effekt ist, dass er nie ganz vermieden werden kann! Die Welt ist so komplex und vielschichtig, dass wir uns bei unserer Entscheidungs-Findung auf bestimmte Aspekte konzentrieren und andere ausser Acht lassen müssen.
Beispiele
- Weniger Menschen stimmten einer OP zu, wenn sie hören, dass die Sterbe-Wahrscheinlichkeit bei 10% liegt, als wenn sie gesagt bekommen, dass die Überlebens-Wahrscheinlichtkeit bei 90% liegt.
- „90% fettfrei“ ist attraktiver als „nur 10% Fett“.
- Ob das gleiche Stück Brot im christlichen Gottes-Dienst nun der „symbolische“ oder „wahre“ Leib ihres Gottes, hat Europa in jahrhundert-lange Kriege geführt, mit mind. 7,5 Millionen Toten, die Mehrzahl Zivilisten.
- In der Wahl zum US-Präsidenten 2020 behauptete der Amts-Inhaber, dass er die meisten Stimmen bekommen hätte, die je ein Präsident bekommen hat. Dies war korrekt, doch hatte sein Herausforderer, der nicht „Präsident“ war, nochmal mehr Stimmen bekommen, was er aus seinem Rahmen fallen ließ. Seine, kognitiv nicht allzu aktiven, Anhänger wähnten ihn jedoch als legitimen Sieger und sahen die nachfolgende Inauguration und Macht-Übernahme als Unrecht an.
Verbindungen
Quellen
- Kahneman, Denken, S. 115, 447ff
- Dobelli, Denkens, S. 173ff
- Weinberg/McCann, Super Thinking, p. 11-13
weiterführende Quellen
mentale_modelle/framing-effekt.1612538383.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/02/05 16:19 von hkolbe