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erkenntnistheorie

Erkenntnistheorie

Kurzfassung, ausführlich unter Erkenntnistheorie

Was behandelt die Erkenntnistheorie?

Es geht um die Fragen:

  • Wie kommen Erkenntnisse zustande?
  • Wie zuverlässig sind Erkenntnisse?
  • Gibt es objektive Erkenntnisse?
  • Gibt es Grenzen der Erkenntnis?
  • Was ist eigentlich „Erkenntnis“?

Antworten auf diese Fragen

In einigermaßen chronologischer Folge die relevantesten:

Idealismus

  • Begründet von Platon (427-347 v.u.Z.)
  • Geist, Vernunft, Bewusstsein sind wirklich - die Materie ist nur deren Erscheinungsform
  • ist mit einer naturwissenschaftlichen Weltsicht unvereinbar
  • gern von Geisteswissenschaftlern, Theologen u.ä gepflegt

Realismus

Der Realismus geht davon aus, dass es eine reale Welt gibt und diese auch ohne einen Betrachter existiert. Materie ist die eigentliche Substanz, das Geistige ist eine Eigenschaft davon.

Naiver Realismus

Geht davon aus, dass wir die Welt genau so wahrnehmen, wie sie ist. Das ist naturwissenschaftlich unhaltbar, aber erstaunlich weit verbreitet (insbesondere bei Leuten, die nicht gern nachdenken und ihre Meinung gern als allgemeingültig betrachten).

Kritischer Realismus

Auch „hypothetischer Realismus“ - begründet von Karl Popper (1902-1994). Dieser geht davon aus, dass alle unsere Erkenntnisse über die Realität hypothetisch bleiben, da wir nicht in der Lage sind, etwas endgültig festzustellen. Unsere Sinne und unser Gehirn reichen dafür nicht aus: Alles, was wir wissen ist vorläufig und muss gegebenenfalls korrigiert werden.

Evolutionäre Erkenntnistheorie

Oder: „Die Begrenztheit unserer ErfahrungsMöglichkeiten“

Schon Immanuel Kant (1724-1804) war überzeugt davon, dass uns Menschen ein bestimmtes Verständnis für Raum und Zeit, Kausalität (und noch weitere Erkenntnis-Varianten) angeboren sei. In der Tat war auch schon vor Entdeckung der Evolution klar, dass Menschen bei der Geburt nicht komplett bei Null anfangen, ihr Verstand keine „leere Tafel“ (Tabula rasa) ist.

Unsere Sinne, mit denen wir wahrnehmen, haben sich in Millionen von Jahren so entwickelt: Diejenige Wahrnehmung, die das Überleben sicherte, hat sich fortpflanzen können. Wir sind großartig darin, Emotionen in Gesichtern, Gefahren im Schatten zu sehen, wir können komplizierte Flugbahnen intuitiv berechnen - aber z.B. Wahrscheinlichkeiten können wir gar nicht intuitiv begreifen, ebenso wenig besonders kleine oder große Dinge (Atome und Universen) und besonders schnelle oder langsame Dinge (Licht und Gravitation).

Diese Dinge werden uns erst durch die Naturwissenschaften versteh- und begreifbar.

Weitere Erklärungen zur evolutionären Erkenntnistheorie

Ebenfalls auf Englisch hier ein Video, in dem es um die sehr begrenzten Bereich unserer Augen geht.

VSauce: What Does Earth Look Like?

Auf http://www.chromoscope.net/ kann man sehen, was man alles nicht sehen kann.

Unsere Erde „in einem anderen Licht“: Earth and Friends in Multiple Wavelengths

Wissen und Nicht-Wissen

Nicht weniger wichtig als das Wissen, aber wesentlich schwieriger im Umgang, ist das Nicht-Wissen.

Ich weiß, dass ich um dieses wenige weiser zu sein scheine, dass ich, was ich nicht weiß, auch nicht glaube zu wissen.Sokrates

  • Grundlagen Komplexität
  • probabilistische Epistemologie
erkenntnistheorie.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/28 12:35 von papadmin