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Flusswelt der Zeit
„Die Flusswelt der Zeit“ von Philip José Farmer
- Original-Titel: To Your Scattered Bodies Go
- Übersetzung: Ronald M. Hahn
- 1971
- 252 Seiten
- Hugo-Award (1972)
Inhalt
Dies ist kein typisches Science-Fiction-Buch, ähnlich wie Die unendliche Reise von Brian Aldiss, haben die Menschen wenig oder gar keine Science, sondern führen ein eher primitives Leben. Allerdings nicht zum ersten Mal. Alle Menschen sind bereits einmal gestorben und finden sich jetzt in ca. 25 jähriger Ausführung auferstanden in einer seltsam leblosen Flusswelt. Sogenannte Grale (Materie-Generatoren) versorgen sie mit Lebensmitteln, Kleidung und auch Drogen - aber keine Götter offenbaren sich ihnen, im Gegenteil. Nach und nach erscheinen immer mehr Auferstandene aus unterschiedlichen Zeitaltern, wer stirbt, steht woanders wieder auf. Der Protagonist hat als einziger eine vage Erinnerung an den Moment, bevor er auferstanden ist und sieht sich, als dies bekannt wird, alsbald verfolgt und in seinen Ahnungen bestätigt - dies ist kein Leben nach dem Leben, dies ist ein übles Spiel.
Umsetzung und Fazit
Farmer hat eine bislang einzigartige Idee, eine Kulisse, welche nicht nur mit der Vorstellung vieler Leser bricht, sondern ihm auch alle Freiheiten gibt. Er hat einen grundsoliden, weil auf einer historischen Figur basierenden, Protagonisten und somit eigentlich reichlich Material für einen Hammer-Roman.
Gelingt ihm das? In Teilen: Ja. Wird er damit fertig: Nein. In doppelter Hinsicht, denn dem Buch folgen noch zwei weitere (verständlich, ist eine gute Idee, aber man merkt, dass die Geschichte eigentlich nicht darauf hin ausgelegt war) und man muss Farmer vorwerfen, dass er nicht genug aus seiner Flusswelt rausholt. Zu rasch stoßen wir an Altbekanntes, an Oberflächlichkeiten und Stereotypen.
“Flusswelt der Zeit” liest sich gut, es ist spannend, aber nach der letzten Seite fühlt man nicht das dringende Bedürfnis weiterzulesen. Zudem gibt Farmer so viel von den Hintergründen der Flusswelt bekannt, dass mit seinen eigenen Überlegungen vermutlich eine interessantere Zeit hat.
Unterm Strich: Lesenswert, aber nicht der Knaller, der es hätte sein können.