Inhaltsverzeichnis
Argumentationslinien zum Thema "Abschaffung des Religionsunterrichtes"
Hauptseite: Religionsunterricht
Formale Aspekte
Da diese Aspekte kaum von Befürwortern des Religionsunterrichtes angesprochen werden, haben wir auf die Frageform verzichtet.
Der Staat erzieht seine Bürger nicht
- Der Staat hat die Bürger nicht weltanschaulich-religiös zu erziehen (das widerspräche dem Neutralitätsgebot).
Der Staat hat neutral zu sein
- Der Staat hat weltanschaulich-religiös neutral zu sein → Neutralitätsgebot/Gleichheitsgrundsatz
- Gleichheitsgrundsatz:
- „Gleiches Recht für alle“
- „Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich“
Inhaltliche Aspekte
„Inhaltlich“ ist hier weit gefasst und orientiert sich an den realen Erwiderungen auf die Forderung nach Abschaffung des Religionsunterrichtes.
Notwendigkeit von Ethik
„Wir brauchen doch Moral!“
Menschen machen sich ihre Moral
früher durch sog. „heilige“ Texte. Heute durch Gesetze, die aus einem gesellschaftlichen Dialog entstehen und einen Werte-Konsens darstellen Christliche Moralvorstellungen sind überholt
…und wurden gegen den Widerstand der Kirche unter gesellschaftlichem Druck langsam abgeschafft (Sklaverei; Diskrimierung von Frauen und Andersdenkenden; Gewalt gegen Kinder etc.) AT und NT sind in zentralen Teilen ein gewalttätig-inhumanes Buch, als Grundlage einer heute verantwortbaren Ethik ungeeignet Moral/Ethik bedürfen nicht der Religion Religionsunterricht vermittelt grundsätzlich keine Ethik, sondern ausdrücklich nur konfessionelle Lehren und die daraus entstehenden Sittenlehren
Religion als Kulturbestandteil
„Religion ist doch Teil unserer Kultur“
Religionsunterricht vermittelt Glaubenswahrheiten, keine Kultur!
Aufgabe des Religionsunterricht ist es, konfessionelle Lehren als Wahrheit zu vermitteln! Bestätigt durch BVerfGE 74, 244 - Religionsunterricht Kultur wird im Fach Geschichte und im Fach Politik behandelt Gerade deswegen sollten alle Religionen objektiv bewertet werden Wissenschaftliche Methodik (als Prinzip der schulischen Ausbildung) kann nicht ausgesetzt werden Das antike Griechenland ist ein ungleich bedeutenderer Teil unserer Kultur
Möglichkeit von Ersatzunterricht
„Wer nicht Religion will, kann doch Ersatzunterricht wählen!“
Leider nicht, Ersatzunterricht wird nicht immer angeboten
Kirchen versuchen sogar, Ersatzuntericht zu verhindern, durch die Einführung von „konfessionell kooperativem Religionsunterricht“, wie er z.B. auch in Niedersachsen an der IGS Schaumburg1) angeboten wird - ohne Ersatz!
Nutzen des Religionsunterrichtes
Ich habe im Religionsunterricht viel gelernt!
Inhaltlich:
Diese Art des Unterrichtes hat aber auch ungewollte „Nebenwirkungen“ (Indoktrinierung)
In einem weltanschaulich-neutralen Fach „Religionskunde“ wäre das gleiche Wissen (und vermutlich mehr) neutral, objektiv und wohlfundiert vermittelt worden. Religionsunterricht ist Unterweisung in innerkirchlicher Glaubenslehre, d.h. kirchliche Lehren sind als Wahrheiten zu vermitteln. Es ist gerade KEIN Ethikuntericht für alle. Religionslehrer weichen mitunter sehr von ihren Vorgaben ab Formal:
Es ist nicht die Aufgabe des Staates seine Bürger weltanschaulich-religiös zu erziehen.
Zahlen-Spielereien
Die Mehrheit in Deutschland sind Christen!
Die Mehrheit in Deutschland wollen Religionsunterricht!
Hier wurden Grundrechte prinzipiell nicht verstanden (gestörtes Rechtsempfinden).
Grundrechte sind nicht abstimmungsfähig - zumindest nicht in einem Rechtsstaat. Grundrechte sollen Minderheiten schützen und nicht Mehrheiten. Totschlagargument und als „Argumentum ad populum“ als logischer Fehlschluss bekannt.
Kritik wg. Unverständnisses gegenstandslos
Ihr könnt nicht kritisieren, was ihr nicht versteht!
Totschlagargument/Scheinargument Wenn der Kaiser nackt ist, ist er nackt, auch wenn wir keine Bücher über unsichtbare Stoffe gelesen haben
siehe: Courtier's Reply2) Lesen Sie alle anderen „heiligen Texte“ z.B. den Pali-Kanon? Ein Großteil der als „Atheisten“ Aktiven haben die sog. „Heilige Schrift“ tatsächlich gelesen - viele sind auf diesem Wege erst Atheisten geworden.
Respekt vor Religionen/Bekenntnissen
Dies ist natürlich kein richtiges Argument, wird aber dessen ungeachtet gerne verwendet.
Habt gefälligst Respekt vor der Religion!
Totschlagargument/Scheinargument „Respekt“ darf Meinungsfreiheit nicht beschränken Menschen verdienen Respekt, ihre Ideen nicht - diese stehen zur Diskussion in einem Rechtsstaat Religionen haben keinerlei Respekt vor Anders- und Ungläubigen3) Fanatiker dürfen nicht durch falschen Respekt geschützt werden
Ohne Religion -> Hitler!
Erschreckenderweise kein seltenes „Argument“.
Ohne Religion werden die Kinder Atheisten und Hitler war Atheist und Atheismus machte das 3. Reich erst möglich!
Hitler war kein Atheist. Hitler ist Katholik gewesen.
Hitler ist nicht exkommuniziert worden. Führerkult war klar an Christuskult angelehnt.
Nationalsozialismus als „politische Religion“ Der Nationalsozialismus weist keinerlei atheistische Züge auf. „Gott mit uns“ stand auf dem Koppelschloss der Wehrmacht (s. Wikipedia). Atheisten durften nicht Mitglied der SS werden (s. engl. Wikipedia).
Meta-Aspekte
Bedeutsamkeit verneinen
„Es gibt wichtigere Themen!“
Totschlag-Argument
Suche nach dem „Gralsthema“ führt nirgendshin. Bei Kenntnis der Faktenlage würde man zu einem anderen Ergebnis kommen. Umgang mit Religion führt auf der ganzen Welt zu blutigen Auseinandersetzungen „Kann sein, aber uns ist es ein Anliegen.“
38% der Deutschen sind konfessionsfrei „Wir finden Religion auch so unwichtig, dass wir den Unterricht in staatlichen Schulen abschaffen wollen.“
Die „Ungläubigen“ erwartet laut Koran nicht bloß das „ewige Feuer“, sie werden in der „Hölle“ mit „Eiterfluss“ und „Jauche“ getränkt (Suren 14,16 und 78,25), erhalten einen „Trunk aus siedendem Wasser“ (Sure 6,70), der ihnen die „Eingeweide zerreißt“ (Sure 47,15), werden mit „eisernen Keulen“ geschlagen (Sure 22,21), müssen Kleidungsstücke aus flüssigem Kupfer und Teer tragen (Sure 22,19) und vieles andere mehr. Im Koran wird stets betont, wie sehr Allah „die Ungläubigen“ hasst – sie gelten ihm gar als die „schlimmsten Tiere“ (Sure 8,55) – und dass es für den gläubigen Muslim eine heilige Pflicht sei, den Zorn Gottes an ihnen zu vollstrecken (Suren 8,15-16).