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Das Frauenbild im Christentum
Was aus heutiger Sicht vielleicht skurril oder gar lachhaft anmutet, hat über Jahrtausende das Leben von Millionen von Frauen leidvoll beeinflusst.
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Das Frauenbild der Bibel
Siehe → Das Frauenbild der Bibel
Frühes Christentum
Kirchenvater Augustinus von Hippo versteht, dass Mann für das Gebähren von Kindern eine Frau benötigt - Für alles andere ist die Frau nur ein dürftiger Ersatz.
Ich sehe nicht, zu welcher Hilfe die Frau für den Mann geschaffen wurde, wenn der Zweck der Erzeugung ausgeschlossen wird. Warum man trotzdem diesen Zweck ausschließt, verstehe ich nicht. Wenn in die Frau nicht nur zur Hilfe des Kindergebärens dem Manne gegeben ist, zu welcher Hilfe dann? Etwa, damit sie Zusammen die Erde bearbeiten sollen? Wenn dazu eine Hilfe notwendig gewesen wäre, dann wäre der Mann mit dem Manne eine bessere Hilfe. Das gleiche gilt vom Trost in der Einsamkeit. Viel angenehmer für das Leben und das Gespräch ist es doch, wenn zwei Freunde zusammenwohnen, als wenn man und Frau beieinander wohnen. Kirchenvater Augustinus von Hippo1)
Hochmittelalter
Die Frau kennt keine Treue. Glaube mir, wenn du ihr Glauben schenkst, wirst du enttäuscht werden. Glaube einen erfahrenen Lehrmeister. Kluge Männer teilen darum ihre Pläne und Taten ihren Frauen am wenigsten mit. Die Frau ist ein missglückter Mann und hat im Vergleich zum Mann eine defekte und fehlerhafte Natur.
Albertus Magnus, Kirchenlehrer, heilig2)
Neueste Geschichte
Nachdem im auslaufenden 20. Jahrhundert die Gleichberechtigung von Mann und Frau endlich in Bewegung gekommen war, sahen sich auch die christlichen Kirchen genötigt, ihre zweitausend-jährige Tradition der Misogynie aufzuweichen. Hierzu interpretierten sie - in Ermangelung eines funktionieren Moralsystems - einfach ein paar Sätze der Bibel anders. Was besonders leicht fällt, da zumindest das Alte Testament Stückwerk ist und aus tausenden Quellen entstammt.
War bis zu diesem Zeitpunkt die Beziehung von Mann und Frau bestimmt durch den beliebten3) Rippen-Topos4), so ließ man diesen ganz beiläufig fallen und konzentrierte sich auf die nachfolgende Stelle - deren gleichberechtigenden Unterton man 2000 Jahre schlicht überlesen hatte:
Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib.1. Mose 1, 27
Der katholische Erwachsenen-Katechismus erklärt 1985, dass das Christentum die letzten 2000 Jahre hinsichtlich der Behandlung des weiblichen Geschlechtes unchristlich gehandelt habe:
Als Gottesbild sind beide in ihrer Verschiedenheit ebenbürtig und gleichwertig. Jede Diskriminierung wegen des Geschlechts widerspricht deshalb dem christlichen Glauben. Katholischer Erwachsenen-Katechismus. Band 1, 1985. Seite 117
Dass die Bibel dem klar widerspricht, ist im Katholizimus nicht weiter schlimm - deren Beziehung zum offenbarten Wort Gottes ist „entspannt“.
Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. 1. Mose 2, 18
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Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er vom Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin heißen, darum daß sie vom Manne genommen ist. 1. Mose 2, 22-23